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Channel: Eheleute Raddatz
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Wesensänderung

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Wesens- und Verhaltensänderung nach Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall können unter Umständen schwere psysische Folgen auftreten. Aus einem Menschen, der bis vor kurzem noch voll im Berufsleben gestanden hat wird ein Pflegefall, der nichts mehr alleine bewältigen kann. Der komplette Alltag wird von heute auf morgen durch geistige Störungen und körperliche Beeinträchtigungen auf den Kopf gestellt. Aus einem selbständigen Menschen wird ein hilfsbedürftiger Patient, der Untersützung bei der Verrichtung seiner alltäglichen Arbeiten benötigt.

Post-Stroke Depressionen

Die bekanntesten Folgen eines Schlaganfalls sind Schwierigkeiten beim Sprechen und körperliche Lähmungen. Nicht selten treten auch psychische Folgen, wie z.B. Depressionen, auf. Studien beweisen, dass etwa jeder vierte überlebende Schlaganfallpatient damit zu kämpfen hat. Von einer Post-Stroke-Depression spricht man, wenn die typischen Symptome über die so genannte Zwei-Wochen-Frist hinaus bestehen bleiben. Zu den Symptomen gehören neben Schlafstörungen und Gewichtsveränderungen auch Konzentrationsschwierigkeiten und Selbstmordgedanken. Auf diese Art der psysischen Veränderung weist auch apathisches bzw. aggressives Verhalten hin sowie eine ausgeprägte Traurigkeit.

Schwierig wird es zu unterscheiden, ob die Depression durch den Schlaganfall ausgelöst wurde oder ob diese bereits davor bestanden hat.

Unklarheit bei den Ursachen

Nach wie vor herrscht über die Ursachen Unklarheit. Eine Möglichkeit bzw. Auslöser können Probleme mit dem Umgang der neuen Situation sein. Sie kann eine große Belastung für den Betroffenen sein, gerade dann, wenn man dem Tod so nahe gekommen ist und lernen musste, dass das Leben endlich ist. Außerdem bereitet es vielen Schlaganfallpatienten große Schwierigkeiten damit zurecht zu kommen auf die Pflege und Hilfe anderer angewiesen zu sein. Sprachliche Schwierigkeiten machen es nicht gerade einfacher sich seinen Mitmenschen mitzuteilen. Der Tagesablauf muss neu organisiert werden. Der Beruf kann nicht mehr ausgeübt werden. Viele Patienten neigen in solchen Fällen zu Depressionen, weil sie mit der neuen Situation einfach nicht zu recht kommen.

Wieder andere Untersuchungen belegen, dass die Ursache für die Depressionen im körperlichen Bereich zu suchen sind. Vermutungen legen nahe, dass sich durch den Anfall das Gehirn entsprechend verändert. Belegt wird dies durch wissenschaftliche Untersuchungen die im Bereich des Hirngewebes, welches für die Gefühlssteuerung zuständig ist, Anomalien erkennen lassen.

Probleme bei der Behandlung

Die Behandlung der so genannten Post-Stroke-Depressionen ist schwierig, da die Forschungslage absolut im Unklaren liegt. Meist werden die Depressionen nicht erkannt, da die Untersuchung der Psyche nach einem Schlaganfall nicht standardmäßig dazu gehört. Dabei haben die Depressionen einen großen Einfluss zum einen auf den Erfolg der Rehabilitation und zum anderen auf die Sterberate. Um einen möglichst positven Verlauf der Therapie zu bekommen ist eine aktive Mitarbeit des Patienten nötig. Auch die Teilnahme an Bewegungsprogrammen im Rahmen der Rehabilitation erwies sich als sehr effektiv.

Über den Einstz von Antidepressiva zur Behandlung der Post-Stroke-Depressionen liegen bis heute keine gesicherten Erkenntnisse über Erfolg bzw. Misserfolg vor.


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